20 Beispiele für Rathauskarten im Web, die jede Gemeinde haben sollte

Öffentlichkeitsarbeit und das Einbeziehen von BürgerInnen sind Schlagworte, die mittlerweile in jedem Rathaus zu hören sind. Städte und Gemeinden nutzen schon lange Ihre Webseiten um Informationen an Bürger weiter zu geben und Gemeinderäte werden üblicherwiese mit modernen Ratsinformationssystemen über neue Vorhaben und Projektfortschritte informiert.

Wenn aber der zu kommunizierende Informationsgehalt zur besseren Verständlichkeit oder zur Orientierung schlechthin mit einer Karte versehen werden soll, dann fehlen oft die richtigen Werkzeuge um diese schnell und unkompliziert im Internet zu veröffentlichen.

Klar, häufig gibt es einen Stadtplan oder ein BürgerGIS. Aber deren Inhalte sind oft vorgefertigt und deshalb oft nicht geeignet um kleinräumige, temporäre Sachverhalte schnell und gut lesbar zur Verfügung zu stellen.

Anhand der nachfolgenden 20 Beispiele erläutern wir, warum es Sinn macht für die Veröffentlichung von Karten ein eigens dafür zugeschnittenes Werkzeug bereit zu halten und dieses auch einzusetzen.

1. Stadtplan

Ein digitaler Stadtplan darf heute auf keiner Gemeinde-Webseite fehlen. Er stellt sozusagen die räumliche Visitenkarte einer Stadt oder Gemeinde dar.

Hier gilt es zu vermeiden, dass zuviele informationen in den Stadtplan hineingepackt werden und den Stadtplan überladen. Das Sprichwort „Weniger ist mehr“ trifft hier besonders zu.

Der Stadtplan sollte lediglich eine erste gute Orientierung geben und nur wesentliche Elemente wie das Rathaus, weitere öffentliche Einrichtungen sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und ÖPNV-Haltestellen enthalten. Für weitere Themenbereiche empfiehlt es sich spezifische Karten anzulegen, damit die BesucherInnen der Webseite optimalerweise immer die Informationen zur Auswahl haben, die Sie aktuell gerade interessieren.

Der Stadtplan sollte zudem immer über eine Adress-Suche verfügen, damit Bürger und BürgerInnen schnell und gezielt bestimmte Lokalitäten finden können.

2. Schulwegeplan

Schulen sind verpflichtet, mindestens für die Jahrgänge 1 bis 7 einen Schulwegeplan zu erstellen, in dem die sichersten Wege zur Schule empfohlen werden.

Schulwegpläne sind den Eltern von Schulanfängern und neu in die Schule kommenden Schülerinnen und Schülern rechtzeitig vor Schulbeginn bekannt zu machen.

Am besten erfolgt dies über eine Bekanntmachung auf der Webseite der Gemeinde mit entsprechender digitaler Karte, die für die Eltern auch mobil und interaktiv abrufbar zur Verfügung steht. Damit können die Eltern alle nötigen informationen wie Wegführung und sichere Straßenübergänge während des Ablaufens des Schulweges mit Ihren Kindern direkt auf Ihrem Smartphone nutzen.

Weitere Informationen darüber, wie ein Schulwegeplan allgemein aussehen sollte finden Sie unter den nachfolgenden Links:

https://keb-gg.de/userfiles/downloads/Leitfaden%20Schulwegeplan.pdf

https://keb-gg.de/userfiles/downloads/Web_komp_Akt_SWS_Planer_neu_2010.pdf

3. Parkmöglichkeiten während einer Festveranstaltung

Wer kennt das nicht. Endlich ist die Festveranstaltung da, auf die alle gewartet haben. Aber wie finde ich dort hin und wo parke ich? Welche Zugangsstraßen sind verfügbar?

Anstatt auf einer schlecht lesbaren Kopie des Stadtplans die Parkmöglichkeiten einzutragen, erstellt man besser in ein paar wenigen Minuten eine digitale Karte mit allen wichtigen Informationen. Ist das Fest vorbei, hat man oben drauf gleich eine digitale Vorlage für das nächste Jahr. Die Vorlage kann selbstverständlich auch als Grundlage für einen Umleitungsplan oder einen temporären Notfallplan für die Feuerwehr dienen.

4. Angebot gemeindeeigener Bauplätze

Mit den richtigen Werkzeugen zur Hand kann ein neues Bauplatzangebot in weniger als 10 Minuten erstellt und online gestellt werden. Eine interaktive Karte in der auch die unmittelbare Umgebung erkundet werden kann überzeugt hier weit besser als eine PDF-Kopie des Lageplans.

Wer es besonders gut machen möchte, der reichert sein Bauplatzangebot um weitere Informationen zur bessern Entscheidungsfindung an. Beispiele hierfür wären der aktuelle Bebauungsplan, Kindergärten und Schulen sowie öffentlicher Personennahverkehr.

Ein gutes Werkzeug zur Kartenerstellung erlaubt hierbei natürlich einen Datenbestandes (z. B. Bushaltestellen) nur einmal zu erstellen, aber mehrfach in unterschiedlichen Karten zu verwenden. Das spart Zeit und erlaubt Kombinationen, die sonst nur aufwändig zu erstellen wären.

5. Haltestellen Bürgerbus

Von gemeinnützigen Vereinen und/oder von Gemeinden betriebene lokale Bürgerbus-Dienste erfreuen sich zunehmender Popularität. Unter dem Motto „Bürger fahren Bürger“ helfen Ehrenamtliche all denjenigen von A nach B zu kommen, die keinen Fahrbaren Untersatz haben.

Alle Gemeinden, die eine solche Initiative am Ort haben, machen dies auch auf Ihrer Internetseite bekannt. Allerdings führen bis dato die wenigsten eine interaktive Karte mit den Haltestellen und den Routenverläufen ihrer Bürgerbusse. Dies liegt sicher daran, dass keine modernen Werkzeuge zur Kartenerfassung vorhanden sind. Häufig ist nicht bekannt, wie schnell heutzutage eine solche Karte erstellt und aktualisiert werden kann.

Ein kleines Demo-Beispiel finden Sie hier.

6. Winterdienst auf Radwegen

Um das Radfahren auch im Winter größtenteils zu ermöglichen, führen Gemeinden oft auf ausgewählten, zusammenhängenden Radwegenetzen einen Winterdienst durch.

Je nach Art des Radweges – Radfahrstreifen oder Schutzstreifen am Fahrbahnrand kommen unterschiedliche Streumethoden zum Einsatz.

Im Falle eines Winterdiensteinsatzes werden zuerst (vorrangig) die verkehrswichtigen und stark frequentierten Strecken bearbeitet, z.B. wichtige Hauptverkehrsstraßen oder Strecken mit Buslinienverkehr. Anschließend (nachrangig) wird sich um die restlichen Strecken des Winternetzes für den Radverkehr gekümmert.

Damit Radfahrer und Anwohner wissen, wo zuerst geräumt wird, kann eine digitale Winterdienstkarte mit der Priorisierung der zu räumenden Strecken erstellt und online verfügbar gemacht werden. Dies verbessert den Bürgerservice und spart Zeit, da unnötige Anrufe von Bürgern vermieden werden können.

Da die Priorisierungen in einer solche digitale Karte in Minutenschnelle und auch vom Smartphone aus aktualisiert werden können, können so gerade bei extremen Wetterereignissen die Informationen für die Bürgerschaft gut angepasst werden.

7. Darstellung Bauvorhaben, Erschließungs und Sanierungsgebiete

Ein größeres Bauvorhaben ist geplant oder es soll gleich ein ganzes Wohngebiet neu erschlossen oder saniert werden. Eine frühzeitige Beteiligung der BürgerInnen ist dabei eigentlich unabdingbar.

Gerade am Anfang von Vorhaben ist vielen BürgerInnen noch unklar, welches Gebiet eigentlich gemeint ist und wie es sich tatsächlich abgrenzt. Eine Karte mit einem simplen Umring der das Vorhaben darstellt kann hier schon viel Aufregung aus dem Spiel nehmen.

Falls Abgrenzungen noch nicht im Detail bekannt sind, kann die Sichtbarkeit eines solchen Umrings auch auf grobe Maßstäbe begrenzt werden um unnötige Fehlinterpretationen zu vermeiden.

8. Baustellenübersicht

Was wird denn da schon wieder gebaut? Diese oder ähnliche Fragen gehören zum Alltag einer Bauverwaltung. Eine gute Übersicht in Kartenform, prominent auf der Webseite der Gemeinde dargestellt, ist ein wertvolles Vehikel zur Beantwortung solcher Fragen. Mit einem verweis auf die internetseite der Gemeinde lassen sich Anfragen verkürzen oder gar komplett vermeiden. Dies schafft Zeit für die erfolgreiche Abwicklung aller anderen Aufgaben.

9. Wahlbezirke und Wahllokale

Im September 2021 stehen wieder Bundestagswahlen an. WählerInnen wollen dann natürlich wissen, in welchem Wahlbezirk sie sich befinden und wo ihr Wahllokal ist.

Dies ist eine einfache Aufgabe, die mit einer Karte prima unterstützt werden kann.

Manchmal ist eine Adressangabe eben nicht genug. Wenn sich ein Wahllokal zum Beispiel in einem Schulkomplex befindet, ist es hilfreich in einer Karte den exakten Eingang zu kennzeichnen. Ihre BürgerInnen werden eine solch detaillierte Hilfe sicher sehr zu schätzen wissen.

Ein kleines Demo-Beispiel finden Sie hier.

10. Übersicht Corona-Test- und Impfstationen – Gesundheitskarte

Wo kann ich einen Covid-19 Test machen lassen und wo kann ich mich impfen lassen.

Natürlich liegt hier eine Auflistung mit Adressen nahe. Aber es wäre auch gut, wenn man wüsste, wo die nächst gelegene Anlaufstation ist.

Eine solche Adressliste kann mit einem guten Kartenwerkzeug via Excel-Import automatisch in eine Karte mit Suchfunktion umgewandelt werden.

11. Katastrophenschutz, Hochwasser- und Lärmschutz

Dort, wo Menschen mit Hochwasser oder Lärm konfrontiert sind, ist es besonders wichtig gut vorbereitet zu sein. Lärmschutzkarten zeigen etwa, welche Lärmbelastung zu welcher Tageszeit zu erwarten ist. Hochwassergefahrenkarten helfen zu bestimmen, welche Gebiete etwa bei einem Starkregenereignis wie stark betroffen sein werden.

Diese Informationen sollten für eventuell Betroffene immer aktuell gehalten und bereitgestellt werden. Auch für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz stellen solche Karten ein wichtiges Intstrument dar. So können Betroffene mit aktuell angepassten Gefahrenkarten frühzeitig gewarnt werden.

12. Lokale Agenda 21 – Projekte

Auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 unterzeichneten 179 Staaten ein „Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert“ – die so genannte Agenda 21. Ziel ist dieUmsetzung einer globalen nachhaltigen Entwicklung u. a. für die Bereiche Klima- und Energiepolitik, Armutsbekämpfung sowie Bevölkerungs- und Landwirtschaftspolitik.

Die Ziele dieses Aktionsprogramms können aber nur erreicht werden, wenn neben den internationalen Institutionen und den nationalen Regierungen alle politischen Ebenen in den einzelnen Ländern in dieses Programm eingebunden werden. So werden z. B. in Kapitel 28 der Agenda 21 alle Kommunen der Unterzeichnerländer aufgefordert, auch auf ihrer Ebene ein solches an Nachhaltigkeit orientiertes Handlungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft, mit der privaten Wirtschaft und mit zivilrechtlichen Organisationen zu erstellen.

Oft haben die entsprechenden Projekte auf kommunaler Ebene einen Raumbezug. Eine Übersichtskarte mit allen Projekten einer Kommune hilft dabei, diese besser sichtbar zu machen und zu kommunizieren. Sie kann darüber hinaus auch ein gutes Arbeitsinstrument für die Bearbeitung der Projekte darstellen.

13. Historischer Stadtrundgang mit Audioführung

Im Stadt- oder Gemeindearchiv schlummern manchmal große Überraschungen. bringen Sie die Geschichte Ihres Ortes mit einem historischen Stadtrundgang wieder ans Tageslicht.

So mancher Leser staunt nicht schlecht über was es alles an seinem Heimatort zu berichten gibt.

Setzen Sie einfach ein paar Punkte zu historischen Gebäuden oder Ereignissen in eine Karte und bestücken diese mit den Informationen uas dem Gemeindearchiv – und schon ist Ihr Rundgang fertig.

14. Friedhofsplan

Zu einer guten digitalen Friedhofsverwaltung gehört die Möglichkeit für Angehörige auf dem Friedhof nach Verstorbenen zu suchen und eventuell sogar Informationen wie einen Nachruf oder einen Lebenslauf des Hinterbliebenen nachschauen zu können.

Dies kann einfach mit einem digitalen Friedhofsplan mit Suchoptionen geschejen, der in die Webseite der Gemeinde eingebettet werden kann. Gleichzeitig kann ein solcher Plan auch vor Ort genutzt werden, um via Smartphone GPS ein Grab zu finden.

15. Ver- und Entsorgung

Wohin bringt man Grünabfuhr und wo ist der nächstgelegene Glascontainer oder Wertstoffhof? Eine Karte mit den entsprechenden Standorten und Einrichtungen kann Antworten auf diese Fragen geben. Mit entsprechenden Öffnungszeiten versehen findet somit jeder Abfall und jedes Sperrgut seinen Platz und hilft dabei unseren Planeten sauber zu halten.

16. Bebauungspläne

Städte und Gemeinden müssen Ihre Bebauungspläne gemäß INSPIRE-Richtline und laut Baugesetzbuch im Internet veröffentlichen und so Ihren Bürgern zugänglich machen.

Die kann über landesweit verfügbare Geodatenportale erfolgen oder über ein eigens dafür eingerichtets Kartenportal auf der Webseite der Kommune, welches in der Regel für Interessierte besser auffindbar und leichter zu bedienen ist.

17. Brennholzverkauf – Jagdreviere mit Pächterangaben

Dort, wo die Gemeinde die Brennholzvermarktung selbst in der Hand hat kann eine Karte mit einer Übersicht der Brennholz-Lose sehr hilfreich sein.

Interessenten können sich mit der Karte zum Los navigieren lassen und dieses vorab in der örtlichkeit anschauen. Für die Gemeinde selbst kann die Karte als Grundlage zur Versteigerung und zur Protokollierung der Losnehmer die Verwaltung der Lose vereinfachen.

Im Falle von Wildschäden schafft eine Übersicht der Jagdreviere mit Ihren Pächtern oder dem Ansprechpartner bei der Gemeinde schnell Klarheit und hilft den Schaden schnell und unkompliziert zu regulieren. Mühsame Anrufe mit dem heraussuchen von Revierplänen auf Papier entfallen komplett.

18. Gewerbeübersicht

Eine Liste aller Gewerbetreibenden gehört zur Standardausstattung einer kommunalen Webseite. In der Regel liegen diese Listen mit den Adressangaben der Unternehmen digital zum Beispiel im Excel-Format vor. Diese Adressen lassen sich mit geringem Aufwand georeferenzieren, so dass jeder Adresse ein Standord auf einer Karte zugeordnet werden kann. Und voila – schon hat man eine Übersichtskarte mit allen Gewerbetreiben im Ort.

19. Direktvermarkter, Hofladen

Lokale Landwirte, Imker und weitere Produzenten, die Ihre Produkte auch direkt vermarkten erfahren oft auch die Unterstützung Ihrer Heimatgemeinde. Ähnlich dem Prinzip der Gewerbeübersicht kann auch hier einfach und schnell eine Übersichtskarte mit allen Direktvermarktern erstellt werden.

20. Gesundheitskarte

Allen Bürgern eine gute Übersicht über die Gesundheitsangebote zu geben ist mittlerweile nicht nur für Kurorte eine Selbstverständlichkeit. Informationen zu Ärzten, Therapeuten, Apotheken, Bäder, Kneippeinrichtungen oder auch Veranstaltungen zum Thema Gesundheit sind eigentlich immer von großem Interesse für Bürger der eigenen Gemeinde, aber auch für Bürger der umliegenden Gemeinden und für Besucher und Touristen.

Fazit

Moderne GIS- oder Kartensysteme erlauben weit mehr als nur die Bereitstellung von Informationen in einer Online-Karte. Sie ermöglichen auch die primäre Verwaltung der dort dargestellten Daten. Dies fast die Erstellung und Pflege von Daten und die Veröffentlichung von Daten an einem gemeinsam Ort zusammen. Doppelte Pflege von Daten oder gar ein mühsames Importieren und Exportieren alleine für das Veröffentlichen oder Bearbeiten der Daten entfällt.

Erst damit rücken die Kosten für das Veröffentlichen und Pflegen von Karten, sowohl vom Zeitaufwand her als auch von den Kosten für die benötigten Werkzeuge, in vertretbare Regionen. Die zusätzliche Verwendung von digitalen Karten zur Verbesserung der Bürgerinformation bei gleichzeitiger Entlastung der Verwaltung durch weniger Anrufe und Anfragen stellt somit einen wesentlichen Schritt in Richtung der Digitalisierung kommunaler Verwaltungen dar.